Neue Doku-Reihe über das Tabuthema Beziehungsprobleme

Krass! Reale Paartherapien vor laufender Kamera beim NDR

31.05.2023 um 10:44 Uhr

Erste Hilfe für kriselnde Beziehungen: Eine neue Dokureihe begleitet vier Paare bei einer Therapie.

Ein Artikel von TV Digital Redakteur Sven Sakowitz.

Kleine Reibereien sind in einer Partnerschaft normal. Was aber, wenn die Probleme größer werden und statt Liebe und Harmonie immer häufiger Stress und Streit den Alltag bestimmen? Spätestens dann könnte professionelle Hilfe eine Option sein. Wie so etwas aussieht, zeigt die Dokureihe „Die Paartherapie“. Darin besuchen vier Paare mit unterschiedlichen Problemen den Hamburger Paartherapeuten Eric Hegmann für eine vierstündige Intensivtherapie.

Vor laufender Kamera sprechen sie mit dem Experten über die Knackpunkte in ihrer Beziehung. „Mir war vor allem wichtig, dass wir die Paare auf keinen Fall vorführen oder ihre Geschichten sensationslüstern ausschlachten“, sagt Eric Hegmann im Gespräch. „Das ganze Team ist beim Dreh fair und respektvoll mit ihnen umgegangen – wie es auch sonst bei einer Therapie üblich wäre. Ich bin den Paaren enorm dankbar für ihre Teilnahme.“

ES GEHT NIE UM DIE SOCKEN

Eine Frage, die wohl vielen Menschen auf den Nägeln brennt, lautet: Gibt es Grundregeln für eine glückliche Partnerschaft? „Paare sollten keine Angst vor Konflikten haben“, so Hegmann. „Konflikte sind gut. Beziehungen wachsen daran. Sie zeigen, dass man aus einer Phase der Verschmelzung zu einer Phase der Differenzierung gelangt ist, in der beide Partner ihre Rollen und Bereiche abstecken. Man sollte Konflikte aber nicht eskalieren lassen.“ Klingt logisch, ist in der Praxis aber nicht immer einfach.

Doch dafür hat der Experte einen weiteren Rat: „Damit Konflikte nicht eskalieren, sollte man den Fokus auf die emotionale Ebene legen, nicht auf die Sachebene. Ein Beispiel: Es geht nie um die Socken, die der andere immer herumliegen lässt. Es geht vielmehr um das Gefühl, dass der Partner meine Bedürfnisse nicht sieht. Ich habe vielleicht schon hundertmal darum gebeten, die Socken nicht liegen zu lassen, aber er tut es trotzdem. Dann muss man über Bedürfnisse und Gefühle sprechen, nicht über die blöden Socken.“

Ein dritter Tipp: Paare sollten sich im Alltag kontinuierlich um Kontakt bemühen. Hegmann nennt es: „Verbindungsmöglichkeiten anbieten und annehmen. Das können ganz kleine Dinge sein. Wenn man dem Partner etwas aus der Zeitung vorliest, sollte der darauf reagieren, Interesse zeigen.“ Der Experte nennt einen verblüffenden Fakt: „Wir wissen, dass Paare, die 80 Prozent der Verbindungsangebote annehmen, zusammenbleiben. Paare, die nur 30 Prozent annehmen, trennen sich.“ Ein Tipp der Redaktion: Auch gemeinsame TV-Abende können gute Verbindungsmöglichkeiten sein – und in den sechs Folgen von „Die Paartherapie“ lassen sich noch mehr hilfreiche Anregungen für die eigene Partnerschaft entdecken.

„Die Paartherapie“ läuft am 31. Mai um 22.45 Uhr im NDR.

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