Tatort-Kommissarin entschuldigt sich

Ulrike Folkerts: Nach #allesdichtmachen sucht sie nun gute Lösungen

25.04.2021 um 20:54 Uhr

Man hat Ulrike Folkerts angesehen, dass sie nach der Aktion #allesdichtmachen anstrengende Tage hatte, als sie sich heute in der Sendung „DAS!“ den Fragen der Moderatorin Inka Schneider stellte. Die war eigentlich davon ausgegangen, dass die Schauspielerin ihren Besuch auf dem roten Sofa absagt. Doch das wollte Ulrike Folkerts „auf keinen Fall“. Stattdessen nutze sie den Talk, um ihre Teilnahme an der umstrittenen Video-Aktion noch einmal zu erklären und sich zu entschuldigen.

Zum Hintergrund: Über 50 Schauspielerinnen und Schauspieler hatten unter dem Hashtag #allesdichtmachen ihren Unmut über die Corona-Politik bzw. die damit verbundenen Maßnahmen in ironischen Videos verpackt und veröffentlicht. Mit dabei waren zum Beispiel Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur, Wotan Wilke Möhring, Meret Becker, Heike Makatsch und eben auch Ulrike Folkerts.

Viele der Beteiligten haben ihre Videos inzwischen zurückgezogen. Auf der Webseite der Aktion ist nun eine Erklärung zu lesen. Darin heißt es unter anderem: „Wir üben Kritik mit den Mitteln von Satire und Ironie. Wenn man uns dafür auf massivste Art und Weise beschimpft und bedroht, ist das ein Zeichen, dass hier etwas ins Ungleichgewicht geraten ist.“

Ulrike Folkerts zeigt sich besonnen

Auf dem roten Sofa im NDR lieferte Ulrike Folkerts eine eigene Erklärung: „Ich habe das nicht richtig einschätzen können. Ich dachte, man könnte sich darüber amüsieren, man könnte darüber ins Gespräch kommen, man könnte versuchen, da ein Stück Wahrheit und Irritation über Corona-Maßnahmen zu vermitteln. Ich kann nur sagen: Es tut mir leid, dass ich einige Menschen wirklich brutal enttäuscht habe. Schämen tue ich mich nicht für die Aktion. Dazu stand ich zu sehr dahinter, in dem Moment, wo ich es gemacht habe. Ich habe trotzdem mein Video zurückgezogen, um ein Zeichen zu setzen.“

Besonders der Vorwurf der Nähe zu Querdenkern und anderen Gruppierungen hat Ulrike Folkerts schockiert: „Es war fatal, dass alle 50, die mitgemacht haben, die auch wirklich Namen sind, die für was stehen in dieser Filmlandschaft, dass wir alle ganz schnell instrumentalisiert wurden als Querdenker und dass wir denen jetzt Argumente in die Hand spielen. Und das war nun wirklich das Letzte, was diese Aktion wollte.“

Die Nerven liegen blank

„Man muss so aufpassen, was man im Moment sagt. Die Nerven liegen blank, alle sind sensibilisiert und es kommt halt total darauf an, ob du an vorderster Front im Krankenhaus stehst und Menschen sterben siehst, ob du gerade einen Verwandten beerdigen musst, weil der an Corona gestorben ist. Da kann man darüber nicht lachen“, gibt Ulrike Folkerts in Bezug auf die Videos zu.

Dennoch will sie ihre Kritik zu den Corona-Maßnahmen äußern. „Das ist wirklich strapaziös für ganz bestimmte Menschen und da muss man auch kritisieren dürfen, dass diese Corona-Maßnahmen widersprüchlich sind, nicht alle funktionieren, die Zahlen dagegen sprechen, dass wir alles richtig gemacht hätten. Wir sind auf der Suche. Wir hatten so eine Situation noch nie. Und ich glaube, ich mach mich jetzt lieber mal auf die Suche nach guten Lösungen als einfach so ein Video rauszuhauen.“

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