Comeback in Spielfilmlänge?

„Um Himmels Willen“: Fortsetzung doch nicht ganz ausgeschlossen

30.03.2021 um 11:48 Uhr

Die ARD beendet nach fast 20 Jahren die Erfolgsserie „Um Himmels Willen“. Doch Fritz Wepper hat die Hoffnung auf eine Fortsetzung noch nicht aufgegeben.

Diese Nachricht dürfte bei sehr vielen auf Unverständnis gestoßen sein: Nach 260 Folgen und fast 20 Jahren wird „Um Himmels Willen“ aus heiterem Himmel eingestellt. Das Aus nach der 20. Staffel, die am 30. März startet, begründet Jana Brandt, Leiterin der ARD-Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm, so: „Wir sind der festen Überzeugung, dass man aufhören sollte, wenn es am schönsten ist.“

Eine Entscheidung, die weder die im Schnitt 5,5 Millionen Zuschauer noch die Schauspieler nachvollziehen können, denn schließlich erzielt die beliebte Serie jeden Dienstagabend hohe Einschaltquoten. Folgte man Brandts Logik, müsste die ARD auch den „Tatort“ beenden, denn die Krimireihe, die bereits gut 50 Jahre auf dem Buckel hat, läuft ebenfalls hervorragend.

Trotz Protesten und Kritik bleibt es dabei: Ordensschwester Hanna (Janina Hartwig) wird nur noch 13-mal mit Bürgermeister Wöller (Fritz Wepper) aneinandergeraten. Wer am Ende das begehrte Kloster in der fiktiven niederbayerischen Stadt Kaltenthal bekommt? Das klärt sich erst in der allerletzten Episode auf.

Fünf Fakten zu „Um Himmels Willen“

  • Die ARD-Serie ist 2002 gestartet, die 20. Staffel wird die letzte sein
  • Jutta Speidel war als Schwester Lotte die erste Gegenspielerin von Bürgermeister Wöller
  • Seit 2007 behauptet sich Janina Hartwig gegen Fritz Wepper, der seit der ersten Folge dabei ist
  • Das fiktive Kloster Kaltenthal ist das Schloss Niederaichbach bei Landshut
  • Karin Gregorek, Emanuela von Frankenberg und Andrea Sihler sind als Nonnen von Anfang an dabei

Fritz Wepper nach  seiner Tumor-OP auf dem Weg der Besserung

„Als wir mit der Produktion dieser Staffel anfingen, wussten wir nicht, dass es die letzte werden würde“, verrät Schauspieler Fritz Wepper im Interview mit TV Digital Reporter Mike Powelz: „Ich bekam während des Drehs mitgeteilt, dass die ARD die Serie einstellt. Das ist schwer anzunehmen, weil es dafür keinen Grund gibt.“

Der 79-Jährige befindet sich aktuell nach einer Tumor-OP auf dem Weg der Besserung. "Ich will nicht klagen." Er habe schon zwei Herz-Operationen überlebt und sei dem Tod "schon ein paarmal von der Schaufel gesprungen", sagte er gegenüber der Augsburger Allgemeinen.

Man hätte „durchaus noch zehn Jahre“ weitermachen können, so Wepper vor dem Eingriff: „Aber alle Interpretationen und Mutmaßungen nutzen nichts. Die Serie ist zu Ende, und damit muss man sich jetzt abfinden.“ Janina Hartwig ergänzt: „Alles im Leben geht einmal zu Ende. Klar ist das für uns alle sehr schmerzhaft.“

Und wie war der letzte Drehtag? Wepper: „Feucht, aber nicht fröhlich. Es sind einige Tränen geflossen. Wir konnten an jenem Tag nicht feiern, aber wir werden 2021, falls Corona es zulässt, eine Feier ansetzen. Darauf freuen wir uns schon heute.“ Außerdem, so der Schauspieler, gebe es eventuell eine minimale Chance auf eine Rückkehr in Form von Specials in Spielfilmlänge: „Ob so was noch mal stattfindet, bestimmt die ARD Degeto.“ Janina Hartwig wäre sofort dabei: „Wir können nur all unsere Energien in den Himmel schicken.“ Was sie als Andenken behält? „Meinen Habit sowie ein Kreuz aus dem Kloster. Und aus dem Büro Wöller einen Uhu aus Messing.“

"Um Himmels Willen": Ab dem 30. März immer dienstags im Ersten

Ein Artikel der Hörzu von Chef-Reporter Mike Powelz

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