Die ZDF-Serie ist Drama, Komödie und Krimi

„Wendehammer“: In der Vorstadtserie spielen Männer nur eine Nebenrolle

12.05.2022 um 07:39 Uhr

Das deutsche "Desperate Housewives": In der Vorstadtserie „Wendehammer“ mit Alice Dwyer, Meike Droste und Susan Hoecke droht ein düsteres Geheimnis ans Licht zu kommen.

Eine Artikel von TV DIGITAL Redakteurin Ulrike Schröder

Die Neue sucht Anschluss: Julia (Alice Dwyer) ist erst kürzlich mit Mann und Baby zugezogen und brütet über ihrer Dissertation. Doch ihre Nachbarinnen sind viel zu beschäftigt. Meike (Meike Droste), Nadine (Friederike Linke), Samira (Elmira Rafizadeh) und Franziska (Susan Hoecke) kennen sich schon seit der Schulzeit und wohnen im Wendehammer der Neubausiedlung Tür an Tür.

Eine Leiche könnte auftauchen

Meike geht nach der Elternzeit wieder arbeiten, findet aber keinen Kitaplatz für den Kleinen. Samira will kein Kind, sondern Oberärztin werden. Perfektionistin Franziska überlegt, ihr abgebrochenes Jurastudium fortzusetzen. Und die lebenslustige Nadine braucht dringend Geld. Doch das alles ist nicht der Grund, warum die Freundinnen unter sich bleiben möchten. Denn mitten im fast normalen Vorstadtwahnsinn tut sich ein wahrer Abgrund auf: Am nahen Badesee entsteht ein Golfresort, die Baustelle gräbt dem See das Wasser ab. Auf dessen Grund aber ruht seit 20 Jahren ein Toter, inzwischen nur mehr ein Skelett.

Die vier müssen den Bau also um jeden Preis stoppen, bevor ihr düsteres Geheimnis aus der Versenkung auftaucht. Bloß wie? Der Vergleich mit dem US-Hit „Desperate Housewives“ drängt sich auf. Dabei sei das Genre gar nicht so leicht zu definieren, findet Schauspielerin Meike Droste: „,Wendehammer‘ ist Drama, Komödie, dazu der Krimiplot – es ist eine Mischung, und gerade das mag ich.

Das Besondere ist, dass gleich fünf unterschiedliche Frauen im Mittelpunkt stehen. Männer spielen hier nur Nebenrollen. Das ist im deutschen Fernsehen nach wie vor eine Seltenheit.“ Dass ihre Figur gleichfalls Meike heißt, ist übrigens Zufall, wie Droste (auch in „Der Kommissar und die Eifersucht“, am Montag 16. Mai, 20.15 Uhr, ZDF) betont. Ihre Serien-Meike sorgt regelmäßig für Schmunzeln, wenn die Nerven mit ihr durchgehen und sie sich schon hinter Gittern sieht („Und meine Kinder kommen in lieblose Pflegefamilien!“).

Die Darstellerinnen kannten sich vorher nicht

Droste dagegen neigt nicht zu Hysterie: „Das Tolle an unserem Beruf ist ja, dass man sich Menschen und Charaktereigenschaften annähert, die einem selbst fremd sind. Dabei entdeckt man vielleicht auch Seiten an sich, von denen man vorher nichts wusste – oder wissen wollte. Grundsätzlich bin ich aber Optimistin und löse Probleme, wenn sie da sind, anstatt mir schon vorher den Kopf zu zerbrechen.“

Als unproblematischer Glücksfall erwies sich die Besetzung: Die Darstellerinnen, die ja enge Freundinnen verkörpern, kannten sich nämlich vorher nicht. „Das birgt natürlich ein Risiko“, weiß Meike Droste. „Wie schaffen wir diese Vertrautheit – und das von jetzt auf gleich? Aber es hat funktioniert, weil es bei dem zeitintensiven Dreh kollegial zuging.“

Die Doppelhaushälften stehen im fiktiven Greubstadt. Gedreht wurde in Berlin und Brandenburg – bei herbstlichen Temperaturen, während „Wendehammer“ im Sommer spielt. „Die Szenen am See sind nachts entstanden, wir mussten ins Wasser“, erzählt Droste. „Da war es schon so kalt, dass ich eine Party mit Glühwein und Lebkuchen geschmissen habe. Eigentlich bin ich strikt dagegen, vor Weihnachten Lebkuchen zu essen, aber alle haben sich gefreut.“

Sechs Folgen "Wendehammer" ab Donnerstag, 12. Mai. 20.15 Uhr im ZDF und bereits in der Mediathek.

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