Wo ist die Liebe hin?

Wie eine kleine Veränderung eine „harmonische“ Beziehung sprengt…

12.01.2022 um 09:24 Uhr

Kein Drama, kein Thriller, sondern der „ganz normale“ Alltag in einer Beziehung – das ist der Ausgangspunkt für die Geschichte, die Katrin Ammon (Drehbuch) und Alexander Dierbach (Regie) heute im Film „Wo ist die Liebe hin?“ erzählen. „Normal“ kann man die Situation von Gregor und Agnes deswegen nennen, weil es vielen Paaren ähnlich geht. Man hat sich aneinander gewöhnt, die Aufgaben verteilt, ist Kompromisse eingegangen und sieht zu, dass alles läuft – Tag für Tag. Und irgendwann hält einer inne und denkt nach.

Scheitern in einer perfekten Welt

In diesem Fall ist es Agnes, die eine kleine Veränderung wagt. Sie ist eigentlich glücklich, führt eine stabile Beziehung mit Gregor, einem liebvollen Partner. Drei ihrer Kinder sind schon ausgezogen, nun wird noch die 15-jährige Helena verwöhnt. Eines Tages beschließt Agnes, sich ehrenamtlich bei der Tafel zu engagieren. Das bringt Unruhe ins Gefüge. Helena und Gregor fühlen sich vernachlässigt.

„Familiengeschichten zu erzählen ist unglaublich wichtig, gerade in einer wahnsinnig perfekten Welt, die dazu neigt, ein geschöntes Außenbild aufrecht zu erhalten. Wir brauchen mutige Geschichten, die erzählen, dass es hinter der Fassade von harmonischen Familien oft anders aussehen kann. Verluste und das Scheitern von Lebensentwürfen kommen in allen Generationen und gesellschaftlichen Schichten vor“, so Regisseur Alexander Dierbach.

Alltag statt Nervenkitzel

Auch Hauptdarsteller Roeland Wiesnekker (Rolle Gregor Flemming) sieht den Reiz der Geschichte in den leisen Tönen: „Es ist kein riesiges Drama oder ein Thriller, es passiert kein großes Unglück. Es ist ein Kammerspiel, und ich fand sehr reizvoll, was man aus normalen Alltagssituationen herausholen kann. Die große Herausforderung war, glaubhaft dazustellen, wie sie als Paar immer tiefer ins Verderben geraten.“

Hauptdarstellerin Ulrike Tscharre (Rolle Agnes Flemming) fügt hinzu: „Das Drehbuch erzählt sehr klug, wie durch kleine Veränderungen der Gewohnheiten innerhalb einer Beziehung Verlustängste hochkommen und Erwartungen enttäuscht werden.“

„Wo ist die Liebe hin“ läuft heute, 12. Januar 2022 um 20.15 Uhr im Ersten. Der Film ist bereitst in der ARD-Mediathek abrufbar.

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