Wer hat da einen draufgemacht?

ZDF-Fernsehrat entschuldigt sich nach peinlichen Suff- und Sex-Tweets

05.04.2022 um 12:48 Uhr

Betrunkener Praktikant, wütender Mitarbeiter oder einfach ein Witzbold? So genau weiß man nicht, warum und wer, aber Fakt ist: Auf dem Account vom ZDF-Fernsehrat machte in der Nacht von Samstag auf Sonntag jemand Party.

Wer hat da zu tief ins Glas geschaut? Das dürften sich einige der knapp über 2000 Follower*innen des ZDF-Fernsehrats gedacht haben, als sie Samstagnacht mitlasen. Der Rundfunkrat des Zweiten Deutschen Fernsehens „vertritt die Interessen der Allgemeinheit und kontrolliert das ZDF-Programm“ steht in der Twitter-Bio. Höchst seriös also, eigentlich …

Kurz vor 01.00 Uhr nachts (3. April) zeigte sich das ZDF-Gremium, das eigentlich für die Einhaltung der Richtlinien und der im Rundfunkstaatsvertrag aufgestellten Grundsätze steht, von einer seltsam lockeren Seite. Alles fing an mit einem Bild eines Klaviers und einer Bierflasche auf einem Stuhl, das Pianist Igor Levit postete und dazu fragte: „Woran arbeite ich?“ Wer auch immer gerade für den ZDF-Fernsehrat an der Tastatur saß, twitterte drauflos: „Sieht ein bisschen aus wie anal intruding bei der Arbeit. Könnte aber auch Beethovens 1. Klavierkonzert sein!?“ – eine Anspielung auf eine Sexpraktik, bei der ein Gegenstand in den Po eingeführt wird.

Die Antwort des Pianisten: „Ihr sollt nicht so viel Alkohol trinken!!“, worauf der Fernsehrat twitterte: „Auch nicht, um arbeitsfähig zu bleiben? Machst Du doch auch!“

Der „breite“ Fernsehrat

Das sollte es nicht gewesen sein mit der merkwürdigen Twitter-Kommunikation in dieser Nacht. Kurze Zeit später sorgte der Account des ZDF-Gremiums mit dieser Aussage für Verwunderung: „Also eins ist ja mal klar: Der #Fernsehrat ist so breit und bunt wie unsere #Gesellschaft (Na ok, im Moment ist er vor allem breit).“

Was da vor sich ging, bleibt unklar. Am Sonntag bat der ZDF-Fernsehrat via Twitter um Entschuldigung: „In diesem Account wurde in einer Weise kommuniziert, die den Aufgaben, dem Selbstverständnis und den Gepflogenheiten des Gremiums in keiner Weise gerecht wird.“ Die Vorsitzende (Marlehn Thieme) hätte sichergestellt, dass so etwas nicht wieder vorkommt, heißt es in dem Tweet weiter. „Eine nüchtern-wertschätzende Kommunikation ist Voraussetzung für den Diskurs, für den der Fernsehrat stets eintritt.“

Wer da im Namen des ZDF-Fernsehrats auf Twitter sein Unwesen trieb, ist nicht bekannt. Wie BILD aus hohen Fernsehrat-Kreisen erfahren haben will, soll sich der Mitarbeiter aber in einer „psychischen Ausnahme-Situation“ befunden haben.

Punkte bei der Twitter-Community gibt’s auf jeden Fall nicht nur für unerwartetes Entertainment, sondern auch dafür, zu den Tweets der Nacht zu stehen und sie nicht gelöscht zu haben (wäre schließlich so einfach gewesen.)

Quellen
  • https://www.bild.de/bild-plus/unterhaltung/tv/tv/zdf-fernsehrat-account-was-hinter-dem-merkwuerdigen-suff-tweet-steckt-79664464.bild.html
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