Die 15 besten Jane Austen Filme und Serien

Wer die Serienadaption der BBC noch nicht kennt, kann sich auf einen Hochgenuss freuen, der in keinster Weise veraltet wirkt und bislang unübertroffen ist. Liegt nicht nur an der liebevollen Inszenierung, sondern auch an der durchgehend fantastischen Besetzung. Allen voran Jennifer Ehle und Colin Firth in den Hauptrollen. Er als stolzer, arg versnobter Mr. Darcy - ein Mann aus feinstem Hause, der sich erst widerwillig und dann mit ganzem Herzen verliebt. Sie als kluge Elizabeth Bennett, Tochter einer Chaosfamilie mit Prestige- und Finanzproblemen, die ihr Urteil oft zu schnell fällt.

(Den Trailer gibt's nur in der Originalfassung, die Serie bei Amazon oder auf DVD auch deutsch synchronisiert)

So neu ist die Netflix-Verfilmung des Romans mit Dakota Johnson, Henry Golding und Cosmo Jarvis, dass es bislang noch keinen Trailer gibt. Die Story: Anne Eliott hat sich vor acht Jahren überreden lassen, den Heiratsantrag des damals noch in bescheidenen Verhältnissen lebenden Frederick Wentworth auszuschlagen. Nun sieht sie ihn als gemachten Mann wieder, der auf Brautschau ist und ihr die zugefügte Kränkung wohl nachträgt. Dann kommt da noch der scheinbar perfekte entfernte Verwandte Mr. Eliott ins Spiel. Ganz zu schweigen von Annes ebenso anspruchsvollem wie verschwenderischem Vater und ihren nicht weniger anstrengenden Schwestern. Ob Anne und Frederick am Ende trotzdem zusammenfinden? Na klar!

Keira Knightley und Matthew Macfadyen spielen Elizabeth Bennet und Mr. Darcy in der zweitschönsten Verfilmung von Janes Austens berühmtesten Roman. Die beiden schmollen, brüten, streiten und verlieben sich nach Plan, sehen dabei rasend attraktiv aus und posieren nicht selten vor wunderschöner englischer Landschaft, wie schon im Trailer zu sehen ist.

 

Auch bei dieser Verfilmung kann man sich nur herzlich bei der- oder demjenigen bedanken, die/der über die Besetzung der Hauptrollen entschied. Bessere und besser zu den Rollen passende Hauptdarsteller*innen als Emma Thompson, Hugh Grant, Kate Winslet und Alan Rickman kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen. Die Story: Ein Schwesternpaar wird samt Mutter nach dem Tod des Vaters durch den männlichen Erben vom Familiensitz vertrieben und findet ein neues Heim in einem bescheidenen Häuschen mit netten Nachbarn. Die eine, sehr romantisch veranlagte Schwester verguckt sich mit bösen Folgen zunächst in einen attraktiven Filou, die andere glaubt keine Hoffnung auf Erfüllung ihrer Träume mit dem Bruder der Frau des Erben zu haben, der ihr ebenfalls zugetan ist. Am Ende gibt's für die ganze Familie ein Happy End.

Bei der Geschichte handelt es sich um einen unvollendeten Roman Austens, der als unterhaltsame Kostümserie adaptiert wurde. Es geht um romantische und andere Verwicklungen in einem britischen Seebad. Staffel 2 ist in England bereits gestartet. In den Hauptrollen zu sehen:  Rose Williams ("Medici"), Anne Reid ("Years and Years"), Kris Marshall ("Tatsächlich Liebe"), Crystal Clarke ("Star Wars - Episode VIII: Die letzten Jedi") und andere.

Eine andere beliebte Austen-Heldin ist Emma. Eine bestsituierte Tochter, die Ambitionen, Klugheit und Handlungsdrang in nicht besonders geglückte Verkupplungsaktionen investiert (auch mangels Alternativen für ledige Frauen in der damaligen Zeit). Außerdem liebt sie ihren Vater und liefert sich Wortgefechte mit dem smarten, etwas rechthaberischen Nachbarn Mr. Knightley, der sich natürlich am Ende als ihre große Liebe entpuppt. Die Adaption mit Gwyneth Paltrow ist eine gelungene. Man darf sich außerdem auf und über Ewan McGregor, Jeremy Northam, Toni Collette und Alan Cumming freuen. (Den Trailer gibt's nur im Original, den Film auch deutsch synchronisiert)

Dass der 90er-Kultfilm um die smarte Elle (Alicia Silverstone), die an ihrer High School die Strippen zieht und am Ende mit dem netten Josh (der sehr junge Paul Rudd!) zusammenkommt, ebenfalls eine - wenn auch sehr freie - Adaption von Austens "Emma" ist, wussten wir selbst vor den Recherchen zu dieser Galerie nicht. Prima Anlass, sich diese sympathische und unterhaltsame Romantikkomödie mal wieder anzusehen.

Wo wir schon bei "Emma"-Verfilmungen sind: Der Vierteiler der BBC ist nicht so brillant wie die "Stolz und Vorurteil"-Serie des britischen TV-Senderhauses, aber hübsch inszeniert und mit einem guten Startrio versehen: Romola Garai ("Becoming Elizabeth"), Jonny Lee Miller ("Elementary") und Michael Gambon ("Harry Potter"). 

Nein, die Jahreszahl ist kein Schreibfehler. Diese Adaption mit Kate Beckinsale ("Underworld") in der Hauptrolle erschien im selben Jahr wie die oben aufgeführte mit Gwyneth Paltrow - allerdings im britischen Fernsehen, während die US-Produktion im Kino startete. Neben Beckinsales Emma ist Mark Strong als Mr. Knightley zu sehen. Solide, romantisch, hübsch ausgestattet.

Der deutsche Titel ist eine alternative Übersetzung des Originals "Persuasion". Es handelt sich also um dieselbe Geschichte, in der wir bei Netflix Dakota Johnson und Co. sehen werden. Hier geht's allerdings werkgetreuer zu. Anne ist nämlich laut Roman keine Auf-den-ersten-Blick-Schönheit à la Dakota. Sondern eine müde und blasse junge Frau, die ihre einstige Entscheidung gegen ihre große Liebe  in ein schwieriges Leben unter der Fuchtel ihrer anstrengenden Familie geführt hat. Erst das Wiedersehen mit Wentworth, seine zunehmende Wertschätzung, ihre eigenen Gefühle und die sich eröffnende Aussicht auf eine bessere Zukunft lassen sie wieder aufblühen. Schöne ruhige TV-Verfilmung mit Amanda Root und Ciarán Hinds in den Hauptrollen.

In diesem Jane-Austen-Roman folgen wir der klugen Fanny, die als arme Verwandte zur Familie der reichen Tante und deren Familie geschickt wird, um dort zu leben. Besonders nett zu ihr über all die Jahre in Mansfield Park ist Cousin Edward, in den sie sich irgendwann auch verliebt. Für Turbulenzen sorgen eines Tages die Ankunft des Geschwisterpaares Crawford, die Aufführung eines Theaterstücks und Liebesverwicklungen. Erst scheint es gar keine Hoffnung mehr für Fanny auf eine Verbindung mit Edward zu geben, der sich in Miss Crawford verguckt. Doch dann... Trotz guter Besetzung mit Frances O'Conner und Jonny Lee Miller (seine zweite Austen-Hauptrolle neben der in "Emma") in den Hauptrollen wirkt diese recht freie Adaption bemüht. Manche Kritiker*innen waren aber auch angetan - also selber schauen und urteilen. "Mansfield Park" wurde bislang vergleichsweise selten verfilmt. 

(Den Trailer gibt es nur in der OV, die Film bei Amazon auch deutsch synchronisiert)

Die junge Catherine aus bescheidener Familie liebt Schauerromane. Als sie von vermögenden Freunden nach Bath eingeladen wird, entdeckt sie außerdem ihr Herz für den jungen Geistlichen Henry Tilney, der ihre Gefühle erwiedert. Eine Einladung auf den Landsitz seiner Familie scheint auf eine baldige Verbindung hinzudeuten. Doch dann machen Catherines überbordende Fantasie, aber auch das seltsame Verhalten von Henrys Vater einen Strich durch die Liebespläne - vorerst. In dieser britischen TV-Verfilmung übernimmt Felicity Jones (kennen wir u.a. aus ihrer "Star Wars"-Hauptrolle in "Rogue One") den Part der Heldin, JJ Feild ("Turn") spielt Henry und Carey Mulligan ("Der große Gatsby") ist ebenfalls dabei. Vielleicht keine perfekte Adaption - aber doch sehenswert. Auch weil "Northanger Abbey" wie "Mansfield Park" so selten verfilmt wurde.

Diese frühe Verfilmung der Darcy-Bennet-Romanze werden sich wohl nur ausgewachsene Filmnerds und Austen-Aficionados ansehen. Lohnt sich aber. Nicht zuletzt dank der Besetzung der beiden zentralen Rollen mit Greer Garson und Laurence Olivier - zwei Megastars der damaligen Filmzeit. Als kleine Kostprobe sehr Ihr im Video (ACHTUNG SPOILER) den finalen Antrag.

Noch eine letzte Adaption der Geschichte um die charmante, aber untalentierte Verkupplerin - die neueste bis dato. Anya Taylor-Joy ("Peaky Blinders") gibt hier die Emma, Johnny Flynn den Nachbarn Knigthley und - das Highlight - Bill Nighey als Emmas Vater. Die Charaktere wirken ein bisschen künstlich, trotzdem sehenswert. Regie führte Autumn de Wilde.

Klingt nach Trash? Ist die Parodie auf die bekannte Geschichte auch irgendwie. Aber mit erstaunlich hochkarätiger Besetzung: Lily James ("Cinderella") ist als Elizabeth Bennet am Start, Tom Riley ("The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window") als Mr. Darcy. Gemeinsam treten sie mit Waffengewalt gegen die sich in Großbritannien verbreitende Untotenepidemie an. 

Unser Bonustipp: Die Story über eine junge, unangepasste und talentierte Frau, eine große Liebe, die Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellen und die Lebensentscheidungen, die sie treffen muss, ist ein nur lose auf Austens Biographie basierendes Drama, in dem man sich in einen ihrer Romane versetzt glaubt. Anne Hathaway spielt Jane, James McAvoy den potentiellen Mann an ihrer Seite. Kein Geniestreich, aber eine feine Besetzung und für ausgewiesene Austen-Fans durchaus interessant.