Was Netflix-Nutzer jetzt erwartet

Netflix in der Krise: Nutzer sollen Extra-Gebühren zahlen!

26.04.2022 um 16:43 Uhr

Zum ersten Mal seit 11 Jahren steckt Netflix plötzlich in einer großen Krise. Nach einem rasanten Rückgang der Abo-Zahlen, stürzte nun auch die Aktie des Streaming-Dienstes rapide ab. Diesen schockierenden Verlust werden Netflix-Nutzer sehr bald zu spüren bekommen, denn Netflix überdenkt nun sein Geschäftsmodell.

 In dieser Woche gab Netflix seine Quartalszahlen bekannt, die für große Aufruhr sorgten. Die Zahlen zeigten ein großes Minus von 200.000 Nutzern anstelle der gewünschten 2,5 Millionen Abo-Zuwächse. Seit 2011 ist dem Unternehmen ein solcher Rückfall nicht passiert. Doch als wäre das nicht schon genug, verlor Netflix innerhalb von 24 Stunden 54,4 Milliarden Dollar an Marktwert und damit auch das Vertrauen zahlreicher Aktionäre.

Durch den Angriffskrieg in der Ukraine hat Netflix viele Kunden in der Ukraine verloren. Außerdem stellte das Unternehmen sein Geschäft in Russland ein. Das führte zu weiteren Abo-Verlusten. Nachdem die Zahlen in der Pandemie stark gestiegen sind, war es außerdem zu erwarten, dass mit der Aufhebung der Beschränkungen der Anstieg nicht stetig weiterlaufen wird. Netflix rechnet in den kommenden Monaten damit, weitere zwei Millionen Kunden zu verlieren. 

Konkurrent Amazon Prime Video soll im deutschsprachigen Raum bereits den Spitzenplatz bei den Markanteilen von Streamingdiensten mit 31 Prozent übernommen haben, dahinter folgt Netflix mit 30 Prozent (nach einer Daten-Analyse von JustWatch). 

Das ändert sich für Netflix-Nutzer in naher Zukunft

Diese alarmierenden Zahlen haben auch schwere Folgen für die Nutzer. Vor allem bei denjenigen, die ihre Zugangsdaten teilen, will der Streamingdienst nun härter durchgreifen. Das Passwortteilen soll also schnellstmöglich verhindert oder erschwert werden. Dafür will Netflix weltweit Extra-Gebühren für das Account-Sharing einführen. Netflix-Chef und Co-Gründer Reed Hastings sagt dazu: "Es handelt sich hier um 100 Millionen Haushalte. Die mögen unseren Dienst. Wir müssen dafür nur irgendwie Geld bekommen."

Laut COO Greg Peters dauert es nur noch ein Jahr, bis Netflix weltweite Zusatzgebühren für geteilte Konten verlangen wird. Außerdem arbeitet das Unternehmen an einer günstigeren Netflix-Version mit Werbeschaltungen. Dabei würden die Nutzer weniger Geld zahlen, jedoch Werbung zwischen Filmen und Serien zu sehen bekommen.

Auch bei den Abo-Preisen in Deutschland dürfte sich in den kommenden Wochen etwas ändern. Die Pakete dürften vermutlich zwei bis drei Euro teurer werden und würden dann auf US-Niveau liegen. Umgerechnet knapp 20 Euro im Monat kostet das größte Abo-Paket in den USA und Kanada. 

Doch für Netflix gibt es Ende Mai einen kleinen Lichtblick: Wenn die Erfolgs-Serie „Stranger Things“ mit ihrer vierten Staffel startet, dürfte wenigstens die Viewtime wieder etwas nach oben gehen.

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