Esther Sedlaczek geht bei der EM erstmals im Ersten auf Sendung

Esther Sedlaczek feiert „Sportschau“-Premiere im Ersten

11.06.2021 um 15:33 Uhr

Im Anschluss an das Auftaktspiel der Europameisterschaft zwischen Italien und der Türkei führt sie heute (23.30 Uhr) zusammen mit Micky Beisenherz durch den „Sportschau Club“ im Ersten.

„In der Sendung möchten wir nach den Live-Übertragungen des Tages einen etwas anderen Blick auf die vorangegangenen Partien werfen“, sagt Esther Sedlaczek Interview mit TV DIGITAL Reporter Sven Sakowitz. „Wir werden uns Gäste in unser Hamburger Studio einladen, bestimmt viel Spaß haben und den Abend mit einem hohen Unterhaltungsfaktor ausklingen lassen.“

Wenn Esther Sedlaczek ein Fußballstar wäre, würde man in diesem Fall wohl von einem „spektakulären Vereinswechsel“ sprechen. Denn nach zehn Jahren Fußballberichterstattung in Diensten des Pay-TV-Anbieters Sky wechselt die 35-Jährige ab der neuen Saison zur ARD-„Sportschau“ und nimmt den Platz von Matthias Opdenhövel ein, der nach 10 Jahren „Sportschau“ die ARD verlassen hat und jetzt ausschließlich bei ProSieben morderiert.

Sedlaczeks Leidenschaft für den Fußball begann früh

„Als ich etwa elf, zwölf Jahre alt war, ist meine Mutter mit mir zum ersten Mal zu einem Spiel von Hertha BSC ins Berliner Olympiastadion gegangen“, erzählt Sedlaczek. „Die Jungs aus meiner Klasse waren oft da und haben auf dem Schulhof immer davon erzählt. Deshalb wollte ich da auch unbedingt mal hin. Die ersten Eindrücke waren überwältigend. Das große Stadion, der grüne Rasen, die singenden Fans. Da fing für mich alles an, und im Lauf der Jahre ist meine Leidenschaft für den Fußball gewachsen.“

Zu ihrem Job wurde das Ganze im Jahr 2011. Nachdem sie zuvor als Reporterin und Nachrichtensprecherin für regionale Sender in Berlin und Brandenburg gearbeitet hatte, fing sie bei Sky an. Dort war sie als Moderatorin im Studio und als Reporterin in den Stadien im Einsatz „Ich bin enorm dankbar für die Zeit bei Sky“, sagt sie. „Dort habe ich alles gelernt. Aber ein Angebot der ,Sportschau‘ kann niemand ablehnen. Es ist die wichtigste Institution des deutschen Sportfernsehens. Dass ich sie jetzt moderieren darf, ist wie ein Ritterschlag für mich.“

Sedlaczek ist erst die dritte Frau bei der klassischen Bundesliga-„Sportschau“ am Samstag. Monica Lierhaus war von 2004 bis 2009 die erste, seit 2017 ist Jessy Wellmer dabei. „Beim Thema ,Frauen im Fußball‘ sind wir noch nicht an dem Punkt angekommen, an dem eine moderne Gesellschaft sein sollte“, sagt Sedlaczek. „Sonst wäre es doch gar kein Thema, ob ein Mann oder eine Frau moderiert. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg: Es gibt immer mehr Frauen im Sportfernsehen, sowohl vor als auch hinter der Kamera.

Der nächste Schritt müsste sein, dass bei den Bundesligaklubs auf den Vorstandsebenen mehr Frauen arbeiten. Und eine Trainerin in der Bundesliga fände ich auch gut.“

Was ihr häufig auffällt: „Bei Versprechern wird bei Frauen ganz genau hingehört und von manchen Zuschauern schnell Inkompetenz unterstellt. Wenn Männer sich versprechen, kräht kein Hahn danach. Aber generell muss ich sagen: Ich habe nicht das Gefühl, dass ich vom deutschen Fußballpublikum ungerecht behandelt werde. Im Gegenteil. Es wird wohl immer ein paar Zuschauer geben, die der Meinung sind, dass Frauen im Fußball nichts zu suchen haben. Aber es ist nicht meine Aufgabe, deren Einstellung zu ändern. Meine Aufgabe ist es, einen guten Job zu machen.“

Ihren neuen Arbeitsplatz, das „Sportschau“-Studio in Köln, hat sie sich vor ein paar Wochen bereits angesehen. „Als ich dort stand und mir klarmachte, was bald passiert, wurde ich ein bisschen nervös“, erzählt sie. „Aber das gehört bei mir dazu. Ich spüre vor jeder Sendung ein Kribbeln im Bauch – und das wird hoffentlich auch immer so bleiben.“

"Sportschau Club": Ab dem 11. Juni an den ARD-EM-Spieltagen im Ersten.

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