Sat.1 setzt bei seinem Trashformat auf üble Schlagzeilen

„Promis unter Palmen“: Proll-Prinz weg – Provokation geglückt

13.04.2021 um 12:03 Uhr

Was hat sich Sat.1 bloß dabei gedacht, zum Auftakt von „Promis unter Palmen“ Proll-Prinz Marcus von der Leine zu lassen? Ganz einfache Antwort: Der schmierige Prinz von Anhalt sorgt für Schlagzeilen mit Ansage.

Die krawalligen Ankündigungen zur zweiten Staffel von „Promis unter Palmen“ haben es erahnen lassen. Die verbalen Entgleisungen und Ekelhaftigkeiten toppen schon in der ersten Folge mühelos das Mobbing-Drama der ersten Staffel um Claudia Obert, die zur Zielscheibe der anderen Teilnehmer wurde und das Trash-TV-Format freiwillig verließ.

Peinlich-Prinz Marcus wurde nicht gemobbt – ganz im Gegenteil: Er teilte ungebremst gegen die anderen Kandidaten aus, die sich seine verwirrte, homphobe „Sicht auf die Dinge“ anhören durften und sich beleidigen ließen, bis der Puff-Prinz endlich volltrunken im Sand lag und von Sanitätern behandelt werden musste.

Am Abend zuvor wurde der 54-Jährige nicht daran gehindert, Dragqueen Katy Bähm (27) seine homophobe Geisteshaltung zu erklären: "Es ist eklig, wenn zwei Männer sich küssen. Da stehe ich zu – basta!“ (die weiteren Ausführungen ersparen wir uns an dieser Stelle, auch die unsäglichen Beleidigungen gegen Kandidatin Patricia Blanco)

Während die anderen Kandidaten aufgrund der geistigen Entgleisung in Schockstarre verfielen, zeigte nur Willi Herren (45) eine angemessene Reaktion auf die unfassbare Aussage des ehemaligen Bordell-Besitzers. "Bei allem Respekt. Das hast du nicht zu sagen! Leute, so etwas darf man nicht totschweigen. Ich habe gerade einen schwulen Freund verloren. Das tut mir weh, das zu hören. Mein Appell an draußen: Nicht die Fresse halten, Zähne auseinander und nicht drüber hinwegsehen", so der Reality-TV-Star, Schalgersänger und Schauspieler aus Köln.

Katy Bähm ärgerte sich später noch immer geschockt, dem Proll-Prinz nicht sofort die Meinung gegeigt zu haben: "Ich war wirklich geschockt und sprachlos. Ich habe so etwas genug in meinem Leben ertragen müssen. Ich bin nicht hier, um mir so etwas anzuhören. Es macht mich so wütend, dass ich den Mund nicht direkt aufgemacht habe."

Die Aussagen waren verstörend und nicht TV-tauglich - aber eine gewollte Provokation mit Ansage von Sat.1.  Schon bei der Vorstellung des Kandidaten wurde deutlich, dass Prinz Marcus als Störenfried eingekauft wurde, der die 100.000 Siegprämie nicht nötig hat, weil er ja so ein unglaublich erfolgreicher Unternehmer ist und in der Show nur eins im Sinn hat: Den anderen Kandidaten den Aufenthalt so unerträglich wie möglich zu machen.

Sat.1 äußert sich via Twitter und distanziert sich „selbstverständlich“ von den schwer zu verdauenden Äußerungen, was die Glaubwürdigkeit des Sendes nicht unbedingt verbessert:

Beim ersten Trash-Spiel "Besser Einhorn als Keinhorn" siegte dann glücklicherweise Katy Bähm und konnte später durch ihren gewonnenen Status als Teamkapitänin den eingeschleusten Provokateur nach Hause schicken. Zufall? Schwer zu sagen, aber so konnte Sat.1 die Ausstrahlung einer zweiten Folge mit Prinz Marcus jedenfalls elegant umgehen.

Jetzt müssen die Sat.1-Zuschauer nur noch die zwei peinlichen Saufköppe Henrik Stoltenberg und Calvin Kleinen ertragen, die allein schon schlimm genug gewesen wären.

Hier könnt ihr lesen, wie die Zuschauer auf die erste Folge reagiert haben.

"Promis unter Palmen": (noch) immer montags, 20.15 Uhr bei Sat.1

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