Tauschkonzert wegen Tränen unterbrochen

„Sing meinen Song“-Pause! Das war zu emotional, um weiterzumachen

12.05.2021 um 20:55 Uhr

Die Vox-Sendung ist bekannt für ihre tränenreichen Momente. Doch so traurig wie am gestrigen Abend war es selten – Sänger Joris brauchte sogar eine Pause und einen schnellen Schluck Whiskey.

„Der Mann sieht gut aus, die Leute wollen ihn haben, er ist Aquaman“, leitete Johannes Oerding den „Sing meinen Song“-Abend ein, an dem sich alles um Ian Hooper und seine Musik drehen sollte. Hinter der coolen Fassade des US-Amerikaners steckt ganz viel Emotion, das wurde schnell klar: Hooper, ein Superheld mit Tiefgang.

emotionaler Weg zur Musik

„Heute Abend werde ich ununterbrochen Tränen in den Augen haben“, kündigte der Folk-Musiker eingangs an. Da konnte „Mighty Oaks“-Frontmann Ian Hooper noch nicht wissen, dass Joris am Ende derjenige sein würde, wegen dem „Sing meinen Song“ unterbrochen werden musste.

Zu einem Song hatte Ian Hooper nämlich eine besonders tragische Geschichte zu erzählen, die alle Teilnehmer tief berührte. Er verlor seine Mutter schon vor einigen Jahren an Krebs. Ihr hatte er lange versprochen, etwas „solides“ zu machen, daher auch der ursprüngliche Plan: als Politiker die Welt verändern. Als seine Mutter im Sterben lag, gestand er ihr dann: „Mama, ich werde Musiker“, und sie gab ihren Segen, erzählte der 34-Jährige unter Tränen.

„Mein Vater rief mich eines Tages an und sagte ‚Ian, du musst nach Hause kommen, weil deine Mutter sterben wird‘“, so Hooper über den Anruf, der sein Leben änderte. Er war damals schon in Deutschland und hatte Sorge, nicht persönlich Abschied nehmen zu können. Zwar kam er schnell genug in die USA, ein „Goodbye“ wie er es sich gewünscht hätte, sollte es trotzdem nicht geben. „Ich bin angekommen und sie war voller Morphium. Dann bin ich zum Arzt gefahren, um ihr neues Morphium zu holen. Und dann stirbt sie, als ich gerade unterwegs bin.“

Das gab es beim Tauschkonzert noch nie!

Diesen Umstand verarbeitete Hooper mit „Aileen“ – der Song, den sich Joris für den Abend ausgesucht hatte und den er zunächst gar nicht singen konnte, denn er brach nach den Schilderungen emotional zusammen. Johannes Oerding rief eine Pause aus und Hooper sorgte für Whiskey-Nachschub, um dem Musikerkollegen wieder auf die Beine zu helfen. Schließlich sang Joris ihn doch, den Song, den Ian Hooper seiner Mutter widmete. Danach konnte nur eine Gruppenumarmung helfen.

„Ich kann die Guitalele nicht verschenken“

Gerade, wenn es so emotional wird, zeigt sich, wie eng die Truppe inzwischen ist. Wie offen die Sänger über die schwierigen (und die guten) Momente ihres Lebens sprechen. Wenn sich Stefanie Heinzmann zwischendurch an Joris kuschelt und Umarmungen im Sekundentakt verteilt werden, weiß man: Musik verbindet eben. Kein Wunder also, dass Ian Hooper am Ende seines Abends Probleme hatte, einen der neu gewonnenen Freunde zum Best-Performer zu küren.

„Mein Fazit von heute: Ich pack diese Guitalele einfach nicht aus, denn ich weiß wirklich nicht, wer sie heute verdient hätte“, scherzte er und meinte es irgendwie doch ernst. Schließlich bekam Gentleman das Zeichen für den Song des Abends, der Reggae-Musiker interpretierte „Brother“, den bis jetzt größten „Mighty Oaks“-Hit. „Du bist kein klarer Sieger, Mann“, leitete Hooper witzelnd ein und begründete seine Entscheidung: „Also ‚Brother‘ ist der Grund, weshalb ich überhaupt hier sitze und das war die Version, die ich mir gewünscht hätte.“

 „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“: dienstags, 20.15 Uhr bei Vox oder auf TVNOW

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