Tatort: Über den Tod dieses 9-jährigen Jungen sind nicht alle traurig

Ein neunjähriger Junge stirbt und statt Trauer und Wut macht sich bei vielen Menschen in seiner Umgebung Erleichterung breit – Mit dieser Situation werden Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) heute im „Tatort“ aus Ludwigshafen konfrontiert. Marlon war ein Systemsprenger, der mit seinen eigenen Affekten nicht zurechtkam. Durch sein auffälliges Verhalten machte er es den Mitmenschen schwer und wurde zum Außenseiter. Musste er deswegen sterben?

Tod eines „Systemsprengers“

Verbale und körperliche Angriffe sind bei Marlon an der Tagesordnung. Er stört massiv den Unterricht und auch zuhause sind alle komplett überfordert mit ihm. Die Eltern seiner Mitschüler versuchen, ihn von der Schule entfernen zu lassen. Nur zwei Menschen stehen fest an Marlons Seite: sein Freund Pit und Sozialarbeiter Anton Leu. Eines Tages wird der 9-Jährige „Systemsprenger“ tot in der Schule gefunden. Irgendwer muss mit Marlon gekämpft und ihn die Treppe hinuntergestoßen haben. Auf die Frage, wer das gewesen sein könnte, bekommt die Kommissarin die traurige Antwort: „Jeder!“

Großes Lob an die Kinder

Die Kinderdarsteller Lucas Herzog, Hanna Lazarakopoulos und Finn Lehmann ernten in einem Interview bei SWR3 nicht nur großes Lob von Regisseurin Isabel Braak, sondern auch von den alteingesessenen Profis vor der Kamera. Ulrike Folkerts: „Ich finde, dass die recht schwierige Rollen zu spielen haben, weil die alle was zu verbergen haben, alle ein Geheimnis haben, auch teilweise richtig aggro sein müssen und viel Emotion zeigen müssen – bis hin zu Tränen und Verzweiflung. Das ist schon eine große Aufgabe.“

Und auch Lisa Bitter ist im SWR-Interview beeindruckt von der Leistung der Nachwuchs-Schauspieler: „Ich finde es jedes Mal wieder überraschend, wie aktuell die sich in Situationen versetzen können, wie direkt die reinspringen in Imagination und Vorstellungskraft. Da haben die uns Erwachsenen wirklich was voraus.“

Der „Tatort“ aus Ludwigshafen läuft heute, 8. Mai 2022, um 20.25 Uhr im Ersten. Der Fall ist nach der Ausstrahlung sechs Monate lang in der ARD-Mediathek abrufbar.