Darum stieg „Manni“ aus

Wilsberg: Fan-Protest! Der Kult-Krimi sollte düster und härter werden

07.10.2021 um 10:37 Uhr

Dass der Kult-Krimi „Wilsberg“ noch immer lustig und ein wenig provinziell ist, war ein langer Kampf. Das erzählte Schauspieler Heinrich Schafmeister jetzt in der Webtalkshow von Nico Gutjahr. Dabei gewährte er schonungslose Einblicke hinter die Kulissen zu Beginn der Serie. Die Wilsberg-Zeit war für ihn demnach damals so hart, dass er ernste Gesundheitsprobleme davontrug.

„Wilsberg“ sollte düsterer und härter werden

Bis Folge 15 war „Manni“ (Heinrich Schafmeister) der beste Freund von Privatdetektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink). Heinrich Schafmeister beschreibt die Beziehung der beiden so: „Für den Manni war Treue alles. Der hielt zu seinem Wilsberg! Der machte dem den Kühlschrank voll. Der Wilsberg lebte auf seine Kosten. Die Beziehung war ein Geben und Nehmen. Manni hat gegeben, Wilsberg hat genommen. Man muss sich das als glückliche Ehe vorstellen.“

Doch plötzlich zog Manni nach Bielefeld, was einen unschönen Hintergrund hatte: „Damals wollte das ZDF zu ganz anderen Ufern. Der ganze Wilsberg passte ihnen eigentlich nicht. Er sollte humorbefreit werden. Es sollte mehr Krimi sein, Komödie sollte wegfallen. Es sollte düsterer werden. Es sollte härter werden - wo Leonard und ich immer gefragt haben: In Münster? Härter? Das passte alles gar nicht“, so Heinrich Schafmeister im Interview.

Manni passte nicht mehr in Konzept

Seine Figur des tollpatschigen Manfred „Manni“ Höch passte demnach nicht mehr ins Konzept. „Das war sehr unangenehm beim Dreh, weil man immer gemerkt hat, dass während der Dreharbeiten immer schon das Konzept geändert werden sollte. Es war fürchterlich und es war für Leonard und mich eine bescheuerte Zeit.“

Der Konflikt habe ihm besonders zugesetzt, weil ihm die Kollegen und Kolleginnen und seine Rolle so ans Herz gewachsen waren. „Diese Konfliktsituation hat mich wortwörtlich krank gemacht – mit Hörsturz und Bandscheibenvorfall – das ging richtig auf die Nerven. Dann bin ich ausgestiegen“, so Schafmeister. Zum Glück habe es einen Proteststurm der Zuschauer gegeben, so dass das ursprüngliche Konzept beibehalten worden sei.  

Ganz ist Heinrich Schafmeister alias Manni zum Glück nicht aus dem Wilsberg-Universum verschwunden. Er hat immer wieder Gastauftritte in der Serie, zum Beispiel in der Folge „Die Bielefeld-Verschwörung“, die in der ZDF-Mediathek abrufbar ist und Ende Oktober in der Wiederholung gesendet wird.

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